Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr

Das Jahr 2023 geht langsam zu Ende. Ich möchte meinen Lesern daher – wie üblich an dieser Stelle – eine gesegnete Weihnachtszeit wünschen, sowie Glück und Gesundheit für das kommende Jahr. Es war mir eine Freude, für sie die aktuellen Entwicklungen rund um die Multiple Sklerose zusammenzutragen und zu kommentieren. Danke für ihre konstruktiven und kritischen Kommentare – und auch danke für manche lobenden Worte, die mich immer freuen.

Das Jahr 2023 war hinsichtlich der Entwicklungen bei den MS-Therapien kein außergewöhnliches Jahr, es ist aber mit einem Knalleffekt zu Ende gegangen. Die Pressemitteilung vom 05.12.2023, dass der BTK-Inhibitor Evobrutinib der Fa. Merck in den Phase III-Studien im Vergleich mit Teriflunomid nicht den primären Endpunkt erreicht hat, kann als ein Rückschlag zum Jahresende betrachtet werden – nicht nur für die Firma, sondern für die gesamte MS-Community, denn man hatte ja große Hoffnungen in diese Substanzklasse gesetzt.

Natürlich muss man jetzt – vor einer endgültigen Beurteilung – zunächst die genauen Studiendaten abwarten. Von Interesse ist vor allem wie die Studienpopulation zusammengesetzt war, denn die aus beiden Behandlungsgruppen berichteten Schubraten sind sehr niedrig. Und auch die Auswertung der sekundären Endpunkte ist von hohem Interesse. Deswegen möchte ich an dieser Stelle auch nicht zu viel zweifeln, sondern eher zuversichtlich sein. Vielleicht erkennt man bei genauerem Hinsehen doch den Mehrwert der Substanzklasse, den wir auf Expertenseite eigentlich erwartet hatten. Auf jeden Fall wird uns das Thema der BTKi auch im Jahr 2024 in Atem halten.

Mich hält derzeit vor allem die maximal angespannte Lage der deutschen Krankenhäuser in Atem. Eine so prekäre Situation habe ich in den ganzen Jahren meiner klinischen Tätigkeit noch nicht erlebt und es steht zu erwarten, dass es 2024, wenn die Politik nicht eingreift, eher noch schlimmer wird. Keine Frage, Deutschland benötigt eine Reform seines medizinischen Versorgungssystems und die geplante Krankenhausreform ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber der Weg dorthin mit der Inkaufnahme, Krankenhäuser ohne Rücksicht auf ihre regionalen Aufgaben finanziell ausbluten zu lassen, ist unfair und unethisch. Es ist auch deswegen schwer zu ertragen, weil sich unser System während der Pandemie als durchaus leistungsfähig erwiesen hat – und kaum ist der Applaus verhallt sieht man sich einer Situation gegenüber, die ein bereits erschöpftes System noch mehr erschöpft – das ist eine weniger schöne Entwicklung im vergangenen Jahr.

Dennoch freue ich mich auf die Fortsetzung von Docblog im Jahr 2024 – hoffentlich mit spannenden und ereignisreichen Themen, mit intensivem Diskurs und persönlichen Begegnungen entweder in der Ambulanz oder auf Veranstaltungen, die ja glücklicherweise wieder uneingeschränkt möglich sind. Und damit wünsche ich Ihnen und Ihrer Familien ein glückliches Jahr 2024.

2 Kommentare

  1. Guten Abend Professor Mäurer ,
    ich wünschte , es gäbe mehr Infos / Beiträge über Fortschritte der Forschung bei SPMS .
    Äußerst interessant , vielleicht noch wichtiger, wären auch Informationen über technische Innovationen bei der Symptombehandlung , was speziell für SPMS-Betroffene wichtig wäre.
    Es gibt da viel Neues – ich nenne nur den BIONIC Sleeve ( USA)
    Was bleibt uns außer Symptombehandlung !
    Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!
    MFG Brigitte Schneider

  2. Sehr geehrter Prof. Mäurer,
    vielen Dank für ihre unzähligen Berichte, die ich immer gerne verfolge.
    Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sie bei bestimmten Themen (z.B. Mollii suit) die Aussagen der Patienten, die durchaus positive Erfahrungen damit gemacht haben, etwas mehr berücksichtigt hätten, anstatt nur ihre Meinung darüber kund zu tun.
    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, sowie allen Lesern ein gesundes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    bis demnächst
    Liebe Grüße
    Petra Warkus

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