Schwangerschaft unter Therapie mit Tysabri – wie kann man vorgehen?

Ich hatte im Rahmen dieses Blogs schon einmal über das Thema Schwangerschaft bei Frauen mit milder/moderater MS geschrieben. Dabei hatte ich Frauen mit hochaktiver MS ausgespart – also explizit  auch Frauen, die mit Tysabri (Wirkstoff Natalizumab) behandelt werden. Daher möchte ich mich jetzt mit Überlegungen zu diesem Thema befassen.
Patienten, die heutzutage Tysabri erhalten, benötigen dieses Medikament aufgrund einer aktiven Erkrankung. Solange die Therapie angewendet wird, ist die Erkrankung in der Regel gut kontrolliert, setzt man das Medikament ab, ist ab dem 3. Monat nach Absetzen mit einer Rückkehr der Krankheitsaktivität zu rechnen – im Einzelfall mit ganz erheblichen Folgen für den Betroffenen.
Daher wird Patientinnen, die mit Natalizumab behandelt werden und schwanger werden wollen, schon seit einiger Zeit geraten, das Medikament nicht vor einer geplanten Schwangerschaft abzusetzen, sondern das Medikament in jedem Fall bis zum Eintritt der Schwangerschaft beizubehalten. Da die Schwangerschaft selbst im 2. und 3. Drittel eine Schutzwirkung gegen die entzündliche Aktivität der Erkrankung hat, hat man die Gabe bis zum Eintritt der Schwangerschaft in der Vergangenheit für ausreichend gehalten und nur in wenigen Ausnahmefällen die Therapie während der Schwangerschaft fortgesetzt. Aus der klinischen Erfahrung wissen wir aber, dass die Schutzwirkung der Schwangerschaft insbesondere bei hochaktiven MS-Fällen oftmals nicht ausreichend ist und dann doch Schübe während der Schwangerschaft oder kurz nach der Entbindung auftreten, die mit einem Risiko für bleibende Schäden behaftet sind.
Daher ist man in letzter Zeit dazu übergegangen, Frauen mit hochaktiver MS die Weiterbehandlung mit  Natalizumab auch während der Schwangerschaft zu empfehlen, wohlwissend, dass die Substanz Placenta-gängig ist und damit auch das ungeborene Kind exponiert wird. Man schätzt das Risiko einer solchen Exposition allerdings geringer ein, als das Risiko für die unbehandelte MS-Patientin, ohne den Schutz des Medikamentes Schübe und bleibende neurologische Defizite zu erleiden.
Es wird derzeit folgendes Procedere propagiert, das darauf ausgerichtet ist, die Risiken für Mutter und Kind möglichst niedrig zu halten: Demnach soll Natalizumab bis zur 24. -30. Schwangerschaftswoche weitergegeben werden, allerdings in 6-wöchentlichen Intervallen (im wesentlichen, um die Exposition des Fetus zu minimieren). Im letzten Drittel der Schwangerschaft wird dann auf die Natalizumabgabe verzichtet – eine Wiederaufnahme der Therapie direkt nach der Entbindung wird aber angestrebt, was dann auch mit der Empfehlung zum Abstillen verbunden ist. Tysabri geht in einer gewissen Konzentration in die Muttermilch über und wird daher auch vom Kind aufgenommen. Es ist zwar äußerst fraglich, ob dies wirklich ein Problem für das Neugeborene darstellt, aufgrund des unreifen Darms eines Neugeborenen ist diese Vorsichtsmaßnahme aber in jedem Fall gerechtfertigt. Und bei dieser Gesamtkonstellation treten – mit Blick auf die Mutter – die Vorteile des Stillens für das Neugeborene in den Hintergrund.
Frauen, die mit Tysabri behandelt werden und schwanger werden wollen, sollten die möglichen Strategien in jedem Fall im Vorfeld mit ihrem Neurologen besprechen und einen klaren Fahrplan für die Schwangerschaft festlegen.

13 Kommentare

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