Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2023

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende – eine gute Gelegenheit noch einmal zurück zu blicken. Im Laufe das Jahres 2022 ist immer klarer geworden – und das ist eine sehr gute Nachricht – dass die COVID19 Pandemie für unsere Zukunft wahrscheinlich keine dominierende Rolle mehr spielen wird. Die meisten Menschen in Deutschland – und damit natürlich auch die meisten MS-Betroffenen – haben eine Immunantwort gegen das SARS-CoV Virus aufgebaut, entweder durch Impfung, Infektion oder beides. Das schützt zwar nicht vollständig vor Infektionen, aber schwere Verläufe sind eine Seltenheit geworden und die Krankheit hat ihren ganz großen Schrecken verloren. Was sich aus meiner Sicht auch durchaus positiv auf die Psyche vieler meiner Patienten auswirkt. Dass sich das Leben in den meisten Bereichen (außer vielleicht im Krankenhaus) wieder normalisiert, ist sicherlich eine der besten Nachrichten im ausgehenden Jahr.

Trotzdem hat das Jahr 2022 neue Belastungen gebracht, die vielen Menschen das Gefühl vermitteln,  in einem Dauerausnahmezustand zu leben. Der völlig unsinnige und menschenverachtende Krieg in der Ukraine hat uns allen vor Augen geführt, wie fragil der Frieden in Europa ist, und dass Sicherheit und Freiheit keine Selbstverständlichkeiten sind. Die Angst vor Krieg und Vernichtung und die – auch in Deutschland – spürbaren Folgen der Energiekrise und der Inflation, haben die Sorgen meiner Patienten vor COVID19 praktisch nahtlos abgelöst – und die Belastung ist bei vielen Patienten mit chronischen Erkrankungen spürbar.

Und nebenbei bemerkt – auch wenn es nur eine Randnotiz in diesem schrecklichen Krieg ist – aber die gezielte Zerstörung der Ukraine durch den russischen Aggressor wirkt sich auch auf die MS-Forschung und die Entwicklung von neuen Medikamenten unmittelbar aus. Denn die Ukraine war traditionell ein Land, das viele Patienten für klinische (MS) Studien rekrutiert hat. Teilweise konnte ihre Versorgung und Dokumentation nicht aufrechterhalten werden, teilweise mussten andere europäische Zentren die Versorgung der Patienten übernehmen. Ein weiterer schrecklicher Aspekt dieses Krieges.

Mein ganz großer persönlicher Wunsch für das kommende Jahr, vor allem jetzt in der Weihnachtszeit, wäre daher Frieden, vor allem für die Menschen in der Ukraine, und die Beruhigung der internationalen Bedrohungslagen.

Was den MS DocBlog betrifft, so werden wir Sie auch im neuen Jahr weiter mit interessanten Informationen rund um die Multiple Sklerose versorgen. Das im Jahr 2022 neu etablierte Videoformat werden wir beibehalten und würden uns daher auch über Fragen und Anregungen freuen, zu denen die wir dann konkret Stellung nehmen können.

Nun bleibt mir nur noch, allen meinen Lesern ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr 2023 zu wünschen – bleiben sie uns gewogen.

Ihr Mathias Mäurer